 Mein Frauchen fragt sie dann, wie es ihnen geht. Ich sitze daneben und höre zu. Den meisten geht es nicht so gut. Sie sind oftmals sehr traurig, manche sind auch betrunken. Aber hier können sie sich erholen. Sie dürfen duschen und bekommen frische Unterwäsche und eine Zahnbürste. Das finde ich ganz gut. |  Es gibt zwei Räume, die ich nicht betreten darf. Darunter leide ich sehr, denn da riecht es nämlich so gut nach Essen. Das wird von den Berliner Tafeln geliefert und manchmal gibt es sogar Bratwürste. Ich liebe Bratwürste! Aber ich darf leider weder in die Küche, noch in den Speisesaal. Das Leben als Mops ist manchmal hart und gemein. Aber ab und zu schmuggelt mal jemand ein Stück Bratwurst für mich aus dem Speisesaal, in dem jeden Tag etliche hundert Leute essen. Das macht mich sehr glücklich. |  Ein bekannter Mensch hat mal gesagt "Das Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." Das war ein kluger Mensch! Die Leute, die hier auf der Straße leben, wissen das. Deshalb habe viele von ihnen auch Hunde, denn wir können nachts mit ihnen kuscheln und halten sie mit warm. Wir spüren auch, wenn sie traurig sind und lecken ihnen dann gerne die Hände oder auch mal das Gesicht. |
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 Wenn ich Leuten von meinem Leben und dem Laden erzählen, dann schicken sie mir manchmal Hundefutter – über 30 Pakete kamen mal an einem Tag für mich an, wobei mein Leibgericht ja eigentlich Bratwürste sind. Aber mein Frauchen versorgt mich so gut und wir haben Zuhause auch Hundefutter, sodass ich das Futter eigentlich nicht brauche. Die Leute im Laden verschenken das dann an die Hunde von ihren Gästen, die dort jeden Tag essen. |  Aber ganz ehrlich, der Laden braucht kein Hundefutter, sondern jetzt, wo es so kalt wird, frieren die Leute. Sie haben ja kein Zuhause und schlafen unter der Brücke, in Parks und da wird es nachts ganz schön kalt. Deshalb, wenn du einen Schlafsack oder eine Isomatte hast, die du nicht mehr brauchst, bring sie gern vorbei. Super sind auch Zahnbürsten und Schlüpper – die müssen nicht neu sein, aber bitte frisch gewaschen. Denn Du hast ja bestimmt eine Waschmaschine Zuhause? |  Alles klar, man sieht sich, Freunde.
Der „Laden“, in dem Arnold mit seinem Frauchen arbeitet, nennt sich Bahnhofsmission und befindet sich in der Jebensstraße 5, 10623 Berlin, direkt am Bahnhof Zoo. Hier werden pro Tag ca. 800 Menschen mit Essen versorgt. Außerdem gibt es ein Hygienecenter, in dem obdachlose Menschen kostenlos duschen und die Toilette benutzen können.
Man kann dort ehrenamtlich z.B. bei der Essensausgabe mitarbeiten und dann trifft man vielleicht auch mal Arnold. |
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