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60 Prozent der betroffenen Kinder sind Mädchen. Sie werden häufig nicht nur als Arbeitssklaven, sondern auch sexuell ausgebeutet. Unicef bezeichnet Gewalt an und Missbrauch von Kindern als großes Problem in Haiti. (Symbolbild)

Restavec, auch Restavek, ist eine moderne Form von Sklaverei. Als Restavecs bezeichnet man in Haiti Kindersklaven, die in Haushalten beschäftigt werden.

Diese Kinder stammen meistens aus armen Familien, die auf dem Land leben und nur wenige oder gar keine Möglichkeiten haben, ihr Einkommen zu verbessern. Aus dieser Notlage heraus verkaufen sie ihr Kind für Nahrungsmittel oder Geld an eine andere, etwas besser gestellte Familie.

Dort sollen die Kinder Arbeiten im Haushalt übernehmen und es wird ihnen im Gegenzug Nahrung, Unterkunft und manchmal Schulbildung versprochen. In der Realität werden sie dann jedoch meistens als Haushaltshilfen versklavt.

S. ist 8 Jahre alt. Sein Name bedeutet von Gott erbeten. Sein Vater ist früh gestorben. Seine Mutter zog mit ihm zur Großmutter, auch sie verstarb. S.s Mutter wurde von einem anderen Mann schwanger, S.s Stiefschwester kam zur Welt.

Da S.s Mutter aber nur ein Kind zu ernähren kann, brachte sie S. als Restavec zu einer Familie in ein Dorf am Fuß eines Berges.

Die meisten Kinder werden im Alter zwischen vier und sechs Jahren versklavt. Sie machen Feuer, holen Holz und Wasser, kümmern sich um die leiblichen Kinder der Familie und übernehmen Hausarbeiten wie Wäschewaschen.

Von dieser Form des inländischen Menschenhandels und der modernen Sklaverei sind etwa 400.000 Kinder in Haiti betroffen. Die meisten Restavecs werden mit dem Versprechen auf Schulbildung vom Land in die Stadt gebracht, oftmals nach Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis.

Im System der Restavecs beuten die Armen die Schwächsten aus. Während die männlichen Eigentümer der Restavec versuchen, als Straßenverkäufer etwas Geld zu verdienen, gehen die Frauen auf den Markt und verkaufen dort Obst und Gemüse. In der Zwischenzeit kümmern sich die Restavecs um den Haushalt und die leiblichen Kinder der Eigentümer.

Kinder sind besonders schutzbedürftig. Ihre Verwundbarkeit wird in dem System der Restavecs brutal ausgenutzt. Hier trocknet ein Junge Erdnüsse.

Haiti wurde in den vergangenen Jahren von mehreren Naturkatastrophen heimgesucht. 2010 erschütterte ein Erdbeben das Land und machte viele Kinder zu Waisen. Insgesamt ca. 800.000 Kinder waren danach auf der Flucht. Viele von ihnen wurden in die Sklaverei gezwungen. Im Oktober 2016 wütete der Hurrikan Matthew.
Restavecs - Kindersklaven in Haiti
Der Begriff kommt aus dem Französischen: »Rester avec« heißt »bei jemandem bleiben«. Es ist eine moderne Form der Sklaverei. Als Restavecs bezeichnet man in Haiti Kindersklaven, die in fremden Haushalten mithelfen und dafür Essen und ein Bett bekommen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 400.000 Kinder in Haiti als Kindersklaven ausgebeutet werden.
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